Erläuterungen zu unserer Läuteordnung
Samstags abends um 16.45 Uhr in Bentheim: das volle Geläut unserer Glocken 1-3 beginnt und läutet 15 Minuten lang den Sonntag ein. Niemand braucht auf seine Armbanduhr oder das Display seines Smartphones zu blicken. Im Sommer verstummen dann langsam die Rasenmäher und andere Gartengeräte. Es wird ruhiger, der Sonntag kann kommen.
Bevor der sonntägliche Gottesdienst beginnt, erklingen ab 9.45 Uhr wieder die Glocken 1-3, jedoch nur bis 9.55 Uhr, denn dann übernimmt unser Pingelchen, oben in der Turmkapelle, die Arbeit. Wer dann noch nicht in der Nähe der Kirche ist, muss sich beeilen.
Nicht nur am Sonn- oder Feiertagen erklingen unsere Glocken, auch während der Woche. Denn auch während der Woche finden Gottesdienste statt: Hochzeiten, Dankgottesdienste oder Schulgottesdienste. Ein besonderes Geläut erklingt um 0.00 Uhr in der Silvesternacht. Dieses hat einen heidnischen Ursprung und sollte ursprünglich Dämonen vertreiben. Inzwischen begrüßen wir mit diesem Geläut das neue Jahr als Jahr des Herrn.
Signalwirkung hat das Kleppen (einzelnes Anschlagen der tiefen Glocke) von 11.30 Uhr bis 11.40 Uhr. Mit dem Kleppen erfahren wir, dass ein Gemeindeglied (reformiert oder altreformiert) verstorben ist. Im Anschluss an das Kleppen erklingt dann zum Totengedenken das volle Geläut bis 12.00 Uhr. Damit ist unsere Gemeinde in Gedanken bei der trauernden Familie. Am Tag des Begräbnisses, beim Gang von der Friedhofskapelle zum Grab, erklingen dann wieder für 20 Minuten die Glocken 1-3, als Gedächtnisgeläut.
Aber auch während des Tages erklingt dreimal für jeweils zwei Minuten unsere mittlere Glocke und ruft uns seit alters her zum Gebet: morgens, 8.00 Uhr: Laudes, Morgenlob, in Erinnerung an die Auferstehung Jesu Christi am Ostermorgen, dann mittags um 12.00 Uhr: Sext, Mittagsgebet, zur Unterbrechung der Arbeit und die Vesper, das Abendgebet um 18.00 Uhr. Damit unterbricht dieses Geläut regelmäßig unseren Alltag. Manche meinen, dieses Geläut sei antiquiert und überholt. Doch gerade in unserer hektischen, digitalen Zeit, in der wir angeblich immer erreichbar sein müssen, schenken uns unsere Glocken eine erholsame Auszeit.